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Häufige Lernformen beim E-Learning

Unter E-Learning („electronic learning“) versteht man alle Formen elektronisch bzw. digital unterstützten Lernens, zum Beispiel mithilfe von Computer, Tablet, Mobiltelefon, Apps usw.

Wissensvermittlung

Im Themenfeld der Wissensvermittlung stehen Angebote im Vordergrund, die meist auf ein fest definiertes Wissens- bzw. Kompetenzziel abzielen, das z. B. in Form eines Zertifikatserwerbs am Ende der Weiterbildung abgebildet werden soll. Die E-Learning Angebote in diesem Anwendungsfeld unterscheiden sich hinsichtlich der Anforderungen an die Selbstlernorganisation, der Interaktionsmöglichkeiten zwischen Teilnehmenden und den Lehrenden, der Partizipationsmöglichkeiten sowie des Grades an tutorieller Begleitung. Je nach Format unterscheidet sich, ob eine ständige Anbindung an das Internet erforderlich ist oder nicht.

Blended Learning

Wörtlich übersetzt bedeutet Blended Learning „gemischtes Lernen", d. h. die Weiterbildung findet in einer Kombination aus Online-Lernphasen und Präsenzunterricht statt. Dementsprechend ergeben sich auch die jeweiligen Vor- und Nachteile, die mit beiden Lernformen typischerweise einhergehen.

VorteileNachteile
Lernen findet während der Onlinephasen zeit- und ortsunabhängig statt. Lernen findet während der Präsenzphasen zeit- und ortsabhängig statt. Hinzu kommen Kosten und Zeitaufwand für die Anfahrt zur Bildungseinrichtung.
Feste Unterrichtszeiten während der Präsenztage bieten Struktur und Orientierungspunkte für vorgesehene Lernfortschritte. Orts- und Zeitgebundenheit während der festen Unterrichtszeiten lassen keinen Spielraum für eine individuelle (Zeit-)Planung.
Während der Präsenzphasen können viele verschiedene Lernmethoden eingesetzt werden, um den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten. Auch online sind unterschiedliche Methoden möglich und schulen gleichzeitig die digitalen Kompetenzen der Lernenden. Eigene Lernphasen einzuhalten erfordert eine gute Planung, Motivation und Selbstdisziplin.
Ein Erfahrungsaustausch und der Kontakt zu Dozentinnen und Dozenten sowie Mitlernenden während der Präsenzphasen sind möglich. Oft ist auch eine Betreuung während der Onlinephasen gewährleistet.

Für die Onlinephasen wird ein gewisses Maß an digitaler Kompetenz vorausgesetzt.

Online-Seminar/Web-Seminar

Ein Online-Seminar findet live über eine Internetverbindung zu einer vereinbarten Zeit statt. Zugang zum Online-Seminar hat eine meist vorab definierte Nutzergruppe, die sich zu einem vereinbarten Zeitpunkt auf einer Lernplattform anmeldet oder einer Videokonferenz beitritt. In der Regel wird dabei ein sogenanntes „virtuelles Klassenzimmer“ (virtual classroom) genutzt, d. h. die aus dem Präsenzunterricht bekannte Konstellationen aus Dozent*in und Teilnehmenden wird auf ein digitales Format übertragen. Mehrere Lernende loggen sich per Videokonferenz o. Ä. in einen virtuellen Raum ein und können synchron miteinander über das Internet kommunizieren, ihr Videobild durch eine Webcam übertragen, Präsentationen teilen oder gemeinsam ein Online-Whiteboard (digitale Tafel) nutzen.

VorteileNachteile
Lernen findet ortsunabhängig statt, sodass Anfahrtszeiten und -kosten entfallen. Das Online-Seminar findet zu einem festen Zeitpunkt statt und macht es dadurch zeitlich unflexibel.
Kommunikation mit anderen Teilnehmen und Dozent*innen ist online synchron möglich. Um den Inhalten gut folgen zu können, ist eine stabile Internetverbindung erforderlich.
Feste Zeiten des Online-Seminars bieten Struktur und Orientierungspunkte für vorgesehene Lernfortschritte. Durch die festen Zeiten des Online-Seminars muss der eigene Terminplan und ggf. auch der der Familie angepasst werden.
MOOC

MOOC ist die Abkürzung für "Massive Open Online Cours". Die Begriffsbestandteile haben folgende Bedeutung:

Massive = Es ist eine sehr große Anzahl an Teilnehmenden möglich.
Open = Die Teilnahme ist für jeden (in der Regel kostenfrei und ohne Zulassungsbeschränkungen) möglich.
Online= Das Angebot ist nur elektronisch über das Internet verfügbar.
Cours = Es handelt sich um ein Lehrangebot („Kurs“), dem ein Konzept zugrunde liegt.

MOOCs kombinieren traditionelle Formen der Wissensvermittlung (z. B. durch Videos, Lesematerial und Problemstellungen) mit Foren, in denen Lehrende und Lernende sich austauschen können. Beispiele sind unter anderem auf den Plattformen OpenCourseWorld oder oncampus zu finden. Auch Universitäten veröffentlichen oft derartige Angebote.
Vertiefende Informationen zu MOOCs sind z. B. auf e-teaching.org zu finden.

VorteileNachteile
In der Regel ist eine kostenfreie Teilnahme ohne besondere Zulassungsbeschränkungen möglich. Eine persönliche Betreuung findet in der Regel nicht statt.
Neue Lerneinheiten werden oft zu festgelegten Zeiten hochgeladen und bieten eine zeitliche Orientierung für deren Bearbeitung. Die regelmäßige Teilnahme erfordert eine gute Planung und ein hohes Maß an Motivation und Selbstdisziplin.
Die Teilnahme erfolgt zeit- und ortsunabhängig. Zum Teil sind einzelne Bestandteile eines MOOCs nur zeitlich befristet zugänglich.
Computer Based Training (CBT) - "computerbasierter Lehrgang"

Ein Computer Based Training (CBT) („computerbasierter Lehrgang“) wird anhand einer Lernsoftware umgesetzt, die auf einem Computer oder einem anderen mobilen Endgerät installiert wird (über eine CD-ROM oder als Download) und unabhängig vom Internet genutzt werden kann. Dabei handelt es sich oft z. B. um Sprachlernprogramme oder EDV-Anwenderschulungen. Auch in der betrieblichen Weiterbildung können Lerneinheiten in dieser Form angeboten werden, beispielsweise bei der Einführung von neuen Maschinen und Techniken.

VorteileNachteile
Eine Nutzung ist auch ohne Internetverbindung möglich. Lernen erfolgt ohne persönliche Betreuung. Ein Austausch zwischen Lernenden findet nicht statt.
Die Lernzeiten können zeit- und ortsunabhängig geplant und durchgeführt werden. Die tatsächliche Umsetzung der Lernphasen erfordert Motivation und Selbstdisziplin.
Web Based Training (WBT) - "internetbasierter Lehrgang"/Onlinekurs

Unter einem Web Based Training (WBT) („internetbasierter Lehrgang") versteht man Weiterbildungen, die über das Internet zur Verfügung gestellt werden. Oft werden WBTs in Lernplattformen eingebunden, da in diesen nach dem Einloggen die Möglichkeit besteht, die Lernaktivitäten zu dokumentieren und die Kommunikation der Teilnehmenden (z. B. über Chats, Foren etc.) zu unterstützen.

Lernenden können interaktive Lerninhalte in einer web- bzw. internetbasierten Lernplattform bearbeiten. Hierbei besteht oft die Möglichkeit, synchron (zeitgleich) oder asynchron (zeitversetzt) mit anderen Teilnehmenden in Verbindung zu treten. Oft ist auch eine Betreuung/Begleitung des Lernprozesses durch Tutor*innen inbegriffen oder es kann bei Bedarf mit dem Bildungsanbieter direkt per E-Mail Kontakt aufgenommen werden.

VorteileNachteile
Die Lernzeiten können zeit- und ortsunabhängig geplant und durchgeführt werden. Die tatsächliche Umsetzung der Lernphasen erfordert Motivation und Selbstdisziplin.
Oft sind Ansprechpartner*innen vorhanden oder es stehen Kommunikationsplattformen (Foren, Chats etc.) zur Verfügung. Eine Nutzung erfordert immer eine stabile Internetverbindung.
Bei der Nutzung über Lernplattformen können Lernmaterialien strukturiert abgelegt und Lerneinheiten dokumentiert werden. Ein Zugriff auf diese Dokumente ist nach dem Einloggen jederzeit möglich.

Simulationen

Auch Angebote im Bereich der Simulationen sind dem E-Learning zuzuordnen. Bei Simulationen geht es darum, realistische Szenerien des Arbeitsalltags zu rekonstruieren und einzuüben bzw. die reale Arbeitsumgebung mit zusätzlichen Informationen anzureichern, um darauf basierend neue Arbeitsabläufe etc. zu erlernen. Es handelt sich somit um Formen des arbeitsplatznahen Lernens, bei denen die Übertragbarkeit des Lerninhaltes auf den konkreten Anwendungsfall oft hoch ist. Simulationen stellen im weiten Sinne auch eine Form der Wissensvermittlung dar.

Serious Games

Bei den sogenannten Serious Games („ernsthafte Spiele“) handelt es sich um digitale Spiele, die zum Ziel haben, ein authentisches Lernerleben in einer fiktiven Umgebung zu erreichen. Lernen wird quasi spielerisch eingebunden, sodass Spielaspekte mit einer Platzierung von Wissens- und Lernelementen kombiniert werden.

Augmented Reality (AR) – „erweiterte Realität“

Bei der Augmented Reality („erweiterte Realität“) wird die eigene Realitätswahrnehmung erweitert, indem sie mit digitalen Zusatzinformationen angereichert wird. Erreicht wird dieser Effekt beispielsweise durch bestimmte AR-Brillen, durch die man sieht und das Umfeld ergänzt um weitere (digitale) Bestandteile wahrnimmt. Mit bestimmter Software ist es auch möglich, ein mit der Kamera des Tablets oder des Mobiltelefons aktuell erfasstes Abbild der realen Welt ergänzt durch digitale Bestandteile wahrzunehmen.

Auch wenn diese Technologie verschiedene Sinneswahrnehmungen einschließt, steht bei dieser Form des Lernens die visuelle Erweiterung der individuellen Realitätswahrnehmung im Vordergrund.

Virtual Reality (VR) - "virtuelle Realität"

Bei der Virtual Reality („virtuelle Realität“) findet im Gegensatz zur Augmented Reality (AR), bei der die individuelle Realitätswahrnehmung durch die Überlagerung mit computergenerierten Zusatzinformationen erweitert wird, keine Überlagerung statt. Die Lernenden bewegen sich in einer komplett modellierten Umgebung.
Ein bekanntes Beispiel für das virtuelle Training sind z. B. Flugsimulatoren. Es finden sich allerdings zunehmend weitere Anwendungsbereiche.

Wissensmanagement

Auch im Bereich des Wissensmanagements lassen sich verschiedene Umsetzungsformen des E-Learnings beobachten. Aufgrund von komplexer werdenden Vernetzungen zwischen Personen und Abteilungen, aber auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der Sicherung von wertvollem Erfahrungswissen ausscheidender Beschäftigter sind Wissensmanagement- und Kommunikationsplattformen in vielen Betrieben bereits implementiert oder zumindest in der Überlegung. Auch beim Lernen im privaten Umfeld werden Formen des Wissensmanagements im Zuge des E-Learnings eingesetzt.

Lernmanagementsystem (LMS)/Lernplattform

Gerade bei größeren Anbietern oder Kursen kommen oft Lernplattformen zum Einsatz. Dies sind eigenständige Internetauftritte, zu denen Teilnehmende Zugang mithilfe eines Benutzerkontos erhalten und sich auf diese Weise online in die Lernplattform einloggen können. Über die Lernplattform stehen verschiedene Funktionen innerhalb einer Weiterbildung zur Verfügung, z. B. der Beitritt zu bestimmten Kursen, das Einstellen von Lernmaterialien, das Einsenden von Prüfungsaufgaben, Tests zur Überprüfung des Lernerfolgs usw. In einer Lernplattform sind oft auch Kommunikationsmöglichkeiten gegeben, z. B. über Foren, Chats oder integrierte Mailfunktionen.

Für Lernplattformen wird z. B. oft ILIAS oder Moodle genutzt.

Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Arten von Lernplattformen finden Sie z. B. auf dem Internetauftritt des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA).

"Wikis"

Sogenannte „Wikis“ stellen Online-Lexika dar, die es zu vielen Themen gibt und oft als dynamischen Nachschlagewerk dienen. An deren Erstellung sind meist mehrere Personen beteiligt. Die Qualität dieser Inhalte steht und fällt mit den Autorinnen und Autoren, die an einem Artikel beteiligt sind. Im Zweifelsfall sollte man die Informationen mit anderen Quellen vergleichen.

Oft gibt es auch betriebsinterne Wikis, die Informationen zu Arbeitsabläufen etc. enthalten und von Wissensträgerinnen und -trägern aktuell gehalten und erweitert werden.

Weitere Formen des E-Learnings

Nachfolgend gehen wir auf einige Begrifflichkeiten ein, die ebenfalls dem E-Learning zugeordnet werden können.

Blog

Bei einem Blog handelt es sich um eine Website, die von einer Person oder mehreren Autor*innen zu einem bestimmten Thema betrieben wird. Personen, die die Einträge regelmäßig verfolgen, haben oft die Möglichkeit, diese zu kommentieren.

Online-Videos und Videotrainings

Quasi „nebenbei“ kann man sich neues Wissen auch anhand von Online-Videos aneignen. Beliebt sind z. B. relativ kurze Erklärfilme bzw. Anleitungen, sogenannte „Tutorials“, die z. B. auf Youtube etc. hochgeladen werden.
Auch professionell erstellte Videotrainings kommen im Bereich des E-Learnings zum Einsatz, z. B. in Form von visuellen, digitalisierten Anleitungen, bei denen wichtige Handlungsschritte im Video vorgeführt werden.

Soziale Online-Netzwerke

Auch über soziale Online-Netzwerke, die für private Zwecke oder für eine berufliche Vernetzung genutzt werden, kann man im weitesten Sinne online lernen. In vielen sozialen Netzwerken kann man z. B. Gruppen zu bestimmten Themenfeldern beitreten. Hier wird Fachwissen ausgetauscht und man kann mit anderen interessierten Personen in Kontakt treten. Die Qualität einer solchen „Wissensaneignung“ ist sehr unterschiedlich und hängt natürlich maßgeblich von den Mitgliedern innerhalb einer bestimmten Gruppe ab.

Apps

Für ein mobiles Lernen unterwegs kommen häufig Lernapps zum Einsatz. Der Begriff „App“ leitet sich vom englischen Wort „application“ ab, was mit „Anwendung“ übersetzt werden kann. Dabei handelt es sich um eine Software, die heruntergeladen wird und bestimmte Funktionen ermöglicht. Es gibt sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Apps. Oft werden sie ergänzend genutzt, um Gelerntes zu vertiefen oder in Übungen anzuwenden (z. B. als Vokabeltrainer, Wissensquizz, Prüfungsvorbereitung etc.).

Podcasts

Der Begriff Podcast ist eine neue Wortschöpfung, die sich aus der Kombination von „iPod“ (MP3-Player einer bestimmten Marke) und dem englischen Verb „broadcast“ (zu deutsch „senden, übertragen“) ableitet. Ein Podcast ist vergleichbar mit einem Blog, mit dem Unterschied, dass es sich dabei nicht um Textbeiträge handelt, sondern um eine Serie, die aus Audio- oder Videobeiträgen besteht. Oft werden Podcasts kostenlos zu vielen verschiedenen Themen angeboten – sie reichen vom Freizeitbereich bis hin zu berufsrelevanten Themen.

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